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Saturday, 27 October 2012

Leh - Manali Highway und die Beas-Schlucht


Nach einer erfolgreichen Tsarap Chu und Zanskar Expedition, ging es gleich am nächsten Tag von Leh, Ladakh Richtung Manali, Himachal Pradesh.  Auf einer der abenteuerlichsten Strassen sollte uns Bob's Suzuki Gypsy über 5000m hohe Pässe, durch wüstenartige Hochebenen und auf unzähligen Kehren hinunter ins grüne Manali bringen. 


Ein Sturm, der sich in den nächsten Tagen von Pakistan nähern sollte war uns schon bekannt und die Wolken sahen jetzt schon bedrohlich aus.  Wir hatten bereits die Hochebene der "Mori Plains" hinter uns gelassen und waren auf dem Weg nach Sarchu und weiter zum berüchtigten Baralacha La Pass.  Die Sonne verschwand auf der Fahrt zum Pass hinauf und als wir oben ankamen ging das letzte bisschen Tageslicht aus.  In der Dunkelheit erreichten wir "Upper Zing Zing Bar" und entschieden unsere Nerven nicht mehr weiter zu belasten und die Nacht in einem der "Dhabas" - ein Zelt, welches im Sommer Restaurant und Herberge darstellt - zu übernachten.


So sah das ganze am nächsten Morgen aus!  In der Nacht hatte es angefangen zu schneien und die Strasse war gesperrt worden.  Nun hiess es sprichwörtlich warten und Tee trinken - was in Indien sehr süßen Schwarztee mit Milch (chai) bedeutet.



Bei dieser Schneemenge blieb uns nichts anderes übrig, als auf die Ankunft des ersten Fahrzeuges zu warten, um einen Strassenbericht zu erhalten.  Dieser kam auch recht bald und wir konnten weiter.  Bob's Gypsy hatte es allerdings nicht so eilig und verursachte durch die leere Batterie schweisstreibende 8km mit viel Fluchen und Schieben sowohl ab- als auch aufwärts!  Und das auf einer Höhe von über 4600m!  


Letztendlich startete er doch!  Rein ins Auto, Heizung an, Manali wir kommen!
So schnell ging es dann doch nicht.  Aber nach 10 Stunden waren wir das 10. Auto, welches es nach Manali geschafft hatte.  Und das nach einer haarsträubenden Fahrt, auf der wir ca. 6 verrückte Taxifahrer am Weg vom Rohtang Pass hinunter überholen liessen. 


Gut angekommen war es auch schon wieder Zeit für ein neues Abenteuer am Fluss.
Unser Ziel war die Beas Schlucht unterhalb von Mandi, welches ca. 3 Stunden von Manali entfernt liegt.  Ich hatte diesen Flussabschnitt schon seit längerer Zeit im Visier.  Aber nachdem Gerüchte über  durchgehendes Wildwasser der Schwierigkeit V herumschwirrten, und man wenig Information über den Fluss finden konnte, wollte ich meine erste Befahrung bei grünem Wasser - also nachdem das meiste Monsun Hochwasser abgeflossen war - durchführen.
Wir starteten etwas ausserhalb von Mandi um jeglichen bürokratischen Hürden durch verschiedenste Ämter und Institutionen aus dem Weg zu gehen.
Endlich wieder am Fluss!   


Warme Luft- UND Wassertemperaturen!


Henry wählt die linke Linie auf unserer ersten schwierigeren Stromschnelle.  Bis hierher war alles WW III "read and run".


Lisa versucht ihr Glück auf der rechten Flussseite.  Die polierten Granitfelsen in der Schlucht waren unglaublich.


Auch am nächsten Tag gab es richtig gutes Wildwasser mit lässigen Linien und alles "Pool Drop".
Henry war in seinem Element und machte mir das Leben hinter der Kamera einfacher!




Aber auch Lisa gab ihr Bestes, um die Fotos noch interessanter zu machen!


Lisa und Kelly philosophieren über die letzte Stromschnelle.



Als die Schlucht zu Ende war, ging's auf dem unteren Beas weiter.  Eine gemütliche Kajakfahrt durch üppige Dschungellandschaft.


Und ohne Mücken zu campieren, machte die Tour durch diese tropische Gegend, welche nur ein paar Stunden von Manali entfernt ist, noch viel besser.


Am letzen Tag hieß es früh aufstehen, um unser Taxi zu treffen.  Doch auch das Licht war es Wert, sich schon um 6 Uhr aus dem Schlafsack zu schälen.


Wir hatten es geschafft und eine Flussabschnitt befahren, der schon sehr lange niemanden durch seine atemberaubende Landschaft geführt hatte.  Ortsansässige erzählten uns, dass seit 15 Jahren keiner mehr durch die Beas Schlucht gefahren sei.  Bis zur nächsten Befahrung wird es sicher nicht wieder so lange dauern!  Woher ich das weiss?  Weil ich selber in den nächsten Tagen ein paar Nebenflüsse paddeln werde, welche vor bzw. nach der Schlucht in den Beas münden.
Es werden Erstbefahrungen dieser Flüsse, welche ich noch dazu im Alleingang schaffen möchte.


Ein grosses Dankeschön geht an Bob für die Wahnsinnsfahrt nach Manali und auch an Chris, den Fischer aus Leidenschaft, für die Informationen über die Flüsse, welche bei diesem Abenteuer sehr hilfreich waren!!



The Beas Gorge and getting to Manali...

After a successful Tsarap Chu and Zanskar Gorge expedition the next day I headed from Leh, Ladakh to Manali, Himachal Pradesh on one of the worlds best drives.  We were in a Suzuki Gypsy and about to head over 5000m passes, crossing high altitude desert plains and heading down the switchbacks towards the green of Manali.


We were told of a possible storm approaching from Pakistan and the clouds looked full of snow. However we were at the end of the Mori Plains and heading to Sarchu and the notorious Baralacha La Pass. The sun had disappeared on the way up to the pass and by the time we reached the top the light was fading fast.  We got to Upper Zing Zing Bar and not wanting to test our nerves any longer we decided to stay the night in a dhaba.


This is what we woke up to!  It had started to snow in the night and now the road had been closed to traffic.  We had to wait up in the cold dhaba drinking sweet chai (tea).


With this amount of snow, it was just a matter of waiting for the first vehicle to arrive to get a report on the road conditions.  We got a report and were good to go, however, Bob's Gypsy was slightly less willing to move as the battery had lost all its power.  What ensued was a bump start from hell.  It took us some 8km of pushing both down and uphill in altitudes in excess of 4600m.  


On the final attempt it started, I had no more energy and by the time I got to the jeep the engine was running and Bob had the heater on!  Manali was not far, well we hoped.
It took us another 10 hours to reach Manali and we were only the 10th vehicle to get there that day and that was after I let about 6 crazy taxi drivers overtake on a wacky racers race down the Rohtang Pass. 


Now it was time for another adventure on the river.
The plan was to head down some 3 hours south of Manali to the town of Mandi and go run the Beas Gorge.  This section of river had been on my radar for a while, however with rumours of continuous class V rapids and with very little information on the section I only wanted to head in there the first time when the river ran clear - which meant the main monsoon madness had finished.
We put on just below Mandi, avoiding any sort of official, government agency that would try and stop us kayaking or make us pay a "one time fee" to actually get on.


It was warm and so was the water temperature!


Up to now it had been class III read and run, now we came to our first major rapid.  Henry dropping in on river left.


Lisa coming in from river right, the polished granite rocks were amazing.


The next day saw us run some classic whitewater, all pool drop with some really sweet lines.
Henry was in his element making my life a lot easier as a camera man!




Lisa was also providing me with some action shots


Lisa and Kelly talking about their runs!



Once we came out of the gorge, we hit the Lower Beas.  A mellow paddle down through some lush, jungle scenery.


With no bugs at the camps we were loving the tropical style kayaking that is just a few hours drive from the mountain town of Manali.


The following morning saw us getting up early to meet up with our taxi, the light at 6am is well worth the early rise.



We had completed another river section and it has been such a long time since anyone has run the gorge.  What the locals have told me is that it had been over 15 years since they last saw someone come through the Beas Gorge.  The wait will not be nowhere as long the next time.  Why?  Because I am planning on running a couple of tributaries above and below the Beas Gorge.
Not only are they first descents but I plan to kayak everything alone....

A big thank you goes out to Bob for the epic drive and also to Chris the fisherman for all the river information, without which the journey would have been a lot harder!!


Monday, 15 October 2012

Tsarap Chu und Zanskar Schlucht - Teil 2


Der Grand Canyon des Himalaya
Teil 2 - die Zanskar Schlucht


Obwohl wir eine in Fett triefende Frühlingsrolle in Padum verputzt hatten, schafften wir es, wieder in unsere Kajaks zu schlüpfen und nach dem Zusammenfluss von Tsarap Chu und Stod nun auf dem Zanskar weiter zu paddeln.


Am nächsten Tag erreichten wir den Beginn der Zanskar Schlucht und ca. eine Stunde später kamen wir zu einer neuen Stromschnelle.  Diese war durch eine Sprengung entstanden, welche eine Strasse entlang des Zanskar vom Indus Tal bis nach Padum und von dort dem Tsarap Chu folgend bis nach Darcha entstehen lassen soll.  Es war eine eindrucksvolle Stromschnelle, welche nun bei sinkendem Wasserstand noch schwieriger wurde.  Bob drückte zum richtigen Zeitpunkt auf den Auslöser, als ich gerade in dieses neue Stück Wildwasser der Stufe V eintauchte.


Ich schaffte sogar die Welle kurz zu surfen, bevor sie mich wieder losließ.


Das Wildwasser wurde nicht langweilig, sondern führte uns durch wuchtige Wellen und an riesigen Walzen vorbei.
Simon fand eine lässige Linie vor dem nächsten Camp.


Bob fand seinen eigenen Weg und testete dabei seinen Peak UK Trockenanzug!


Diese Nacht verbrachten wir im Herzen der Zanskar Schlucht - dem Grand Canyon des Himalaya!


Um im Sonnenschein zusammen packen zu können, hätten wir noch ein gutes Stück länger schlafen müssen!  Also können wir genau so gut etwas früher aufstehen!


Bob in der schmalsten Stelle der Zanskar Schlucht.  Bei niedrigerem Wasserstand gibt's weniger Pilze.


Eine natürliche Quelle sprudelt aus der Felswand inmitten der Zanskar Schlucht.  Kein schlechter Platz um mal etwas früher und länger Mittagspause zu machen!


Simon stand als Modell parat - ich hab mich entschieden, ihn von seiner besten Seite zu zeigen!!


Unsere "Self-support" Kajak-Expedition durch die Tsarap Chu und Zanskar Schluchten war ein voller Erfolg.  Simon und Bob waren überwältigt.  Es war eine grossartige Leistung von beiden und ich kann nur sagen...


auf ins nächste Kajak Abenteuer!

"una Pura Vida" würde Fico es nennen


Saturday, 29 September 2012

Tsarap Chu und Zanskar Schlucht - Teil 1


Der Grand Canyon des Himalaya
Teil 1 - die Tsarap Chu Schlucht

Die Tsarap Chu und Zanskar Schlucht ist eine der spektakulärsten Flussbefahrungen der Welt.  Es gibt wenige Plätze auf dieser Erde, welche in ihren Ausmaßen und rauher Schönheit diesen Schluchten das Wasser reichen können.
Dies ist eine unabhängige Kajak-Expedition in extremer Höhenlage, wie sie besser nicht sein könnte!


Auf diese Expedition führte ich Simon und Bob, welche ich vor ein paar Jahren auf dem Karnali in Nepal, der Wahlheimat der beiden Kajaker, getroffen hatte.



Alles auf dieser Reise wird zum Abenteuer!  Die Fahrt zum Einstieg führt über ein paar der höchsten Pässe, die ein Fahrzeug bewältigen kann, wie unter anderem den Tanglang La auf 5328m. 



Mein Höhenmeter sagt alles!
Kajaken auf dem Dach der Welt!



Unser Einstieg am Tsarap Chu Fluss, Ladakh, Jammu & Kashmir


Der erste "Box Canyon", von insgesamt sieben engen Schluchten, auf dem Tsarap Chu.  Eine davon hatte eine brutale Siphon-Stromschnelle, wo wir nur das untere Drittel fahren konnten!



Bob schaut ein wenig mitgenommen aus am 3. Morgen.  Aber das Wetter meinte es gut mit uns und es war nicht so kalt, wie es leicht hätte sein können.


Nun waren wir in "Gompa Land".  Der Tsarap Chu führt einen an so vielen Gompas und Klöstern vorbei, daß es leicht zu sehen ist: hier befindet man sich in einem Buddhistischen Kashmir!


Jeder Meter auf dem Tsarap Chu hat etwas zu bieten.  Einmal sind es lässige Stromschnellen mit tollen Wellen, dann wieder ruhige Abschnitte mit gewaltiger Aussicht!


Das Phugtal Kloster hängt wie ein Adlernest in den Felswänden, hoch oben über dem Tsarap Chu.


Simon nach einem langen Tag im Kajak.


Bob fühlte sich im einmaligen Trockenanzug von Peak UK sehr wohl.


Wieder ein Schlafplatz mit atemberaubender Aussicht.  Phugtal Monastery trohnt hinter uns und bildet die perfekte Kulisse.  Der Blick ist beinahe so gut, wie der von unserem Haus in Österreich!


Umtragen von "Reru Falls"
Simon hilft schiebend, während Bob und ich versuchen die Kajaks nach oben zu ziehen.  Diese schweißtreibende Aktion fand auf beinahe 4000m Höhe statt!


Die Anstrengung stand uns allen ins Gesicht geschrieben!


Bob saugt die Schönheit der Umgebung in sich auf - und gleich dazu das bißchen Sauerstoff, was es auf dieser Höhe gibt.


Simon braucht eine kurze Auszeit, nachdem die 3 Kajaks mit je 45kg Gewicht um die unfahrbare Stelle herum geschoben, gezogen und getragen wurden.
Für die ganze Arbeit belohnt wurden alle gleich anschliessend mit dem besten Wildwasser der Expedition!
In Padum machten wir einen kurzen Stopp um etwas zu essen und frische Lebensmittel einzukaufen.  Wir paddelten aber gleich weiter und nach dem Zusammenfluss mit dem Stod ging es von nun an auf dem Zanskar flussabwärts.

Teil 2 - Die Zanskar Schlucht folgt demnächst...