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Sunday 2 November 2014

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt….


Gut angekommen in Manali freuten wir uns auf einen Monat kajaken, ausrasten und mit unserer Enfield Bullet die Gegend zu erkunden.
Unser "Basecamp" war natürlich wieder das Tourist Hotel - sozusagen unser Zuhause hier in Manali. Die Blumen standen in voller Blühte und um unsere Terrasse herum war ein Farbenmeer aus gelb, rot und orange. Die Familie Thakur hatte sich wieder einmal übertroffen und einen wundervollen, einladenden, bunten Garten erschaffen. 


Nach ein paar Tagen Ruhe, hatten wir uns auf ein Ziel zum Kajaken geeinigt. Wir wollten ins Lahaul Tal, um die Flüsse Chandra und Chenab zu paddeln. Doch während wir unsere Ausrüstung zusammen packten, Essen und Benzin für die mehrtägige Expedition kauften, änderte sich das Wetter schlagartig und eine Front von Pakistan brachte Regen und kältere Temperaturen. Am nächsten Morgen zeigten sich die Berge mit einer frischen weissen Schneedecke. Doch schon am Weg zum berüchtigten Rohtang Pass lichteten sich die Wolken und ein atemberaubendes Panorama zeigte sich im Sonnenlicht.


Wir kamen an einer Gruppe Strassenarbeiter vorbei, welche kurz die Arbeit unterbrachen, um auch die ersten Sonnenstrahlen zu geniessen.
Die Strasse fahrbar zu halten ist eine schier unendliche Arbeit, da jedes Jahr Teile davon wieder durch die Schneeschmelze oder den Monsunregen zerstört werden. Dieser Jahr war ersteres dafür verantwortlich, da der Monsun in Himachal Pradesh relativ schwach ausgefallen war.


Nicht alle Arbeiter vertrauten auf die Wärme der Sonne, eine Gruppe Frauen hielt sich lieber durch die Arbeit warm - hier wird Schotter von Hand mittels Hammer erzeugt!
Wenn man in Europa Häftlinge dieselbe Arbeit machen liesse, würde dies gegen die Menschenrechte verstossen! Hier in Indien ist es der normale Alltag für viele!!
Und wenn die Menschen nicht bereit wären, diese extrem harte Arbeit zu verrichten, wären zahlreiche Orte speziell im Norden Indiens nicht zu erreichen. 


Die Frauen hatten Recht, den die Sonne blieb uns nicht lange erhalten. Schnell änderte sich das Wetter wieder, die Wolken zogen weiter ins Tal und die Temperatur bewegte sich auch wieder nach unten. Im Nebel fuhren wir über dann Pass und nach ein paar Kehren Richtung Lahaul gab ein kleines Wolkenfenster den Blick ins Tal frei. Was wir sahen gefiel uns nicht, da auf dieser Seite der Schnee bis zum Talboden liegen geblieben war! Nach 2 weiteren Kehren entschlossen wir uns den Rückweg anzutreten. Es hatte wohl wenig Sinn, hier zu versuchen gegen die Kälte zu kämpfen, wenn man diese schönen Füße doch mit Spass paddeln möchte. Ausserdem hat Himachal Pradesh ja auch noch anderes Wildwasser zu bieten - auch mit wärmerem Klima!


Unsere Entscheidung wurde bald als die Richtige bestätigt! Während wir über den Pass fuhren begann es schon wieder zu schneien. Die Indischen Touristen aus dem Süden freuten sich sehr darüber - die meisten hatten noch nie Schnee gesehen und schon gar keinen Schneefall!!!


Uns interessierte dies recht wenig. Wir wollten nur an dem ganzen Chaos von geparkten Autos, und dem Verkehr mit Autos, Yaks, Schafen, Ziegen, Pferden,… vorbei und zurück nach Manali, um einen neuen Plan in die Tat umzusetzen!


 Plan B wurde der Fluss Ravi im Chamba Tal…...



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